Wir leben in einer Zeit, in der 13 Jährige sich professioneller schminken können, als so manche 30 Jährige Drag-Queen. Aber woran liegt das? Ist Social Media „schuld“ daran? Oder liegt es doch an diversen Make-Up Blogs, Tutorials etc. die im Netz kursieren?

Was Statistiken zum Schmink Verhalten der Österreicherinnen sagen

Auch wenn es den Anschein hat, dass insbesondere junge Frauen mehr Wert auf ihr Make-Up legen, so belegen Statistiken, dass Frauen in Österreich, oder Deutschland sich im Vergleich zu anderen Ländern, wie zum Beispiel Frankreich, England, oder Italien, deutlich seltener schminken.

Ich selbst habe bei mir beobachtet, dass mein Drang sich zu schminken deutlich reduziert hat, seit ich Mutter geworden bin. Aber ich gestehe, dass ich es von Zeit zu Zeit sehr genieße die Pinsel zu schwingen.

Letztens saß ein Mädchen neben mir im Zug, das ein Selfie mit einer Make-Up App bearbeitet hat. „Irgendwie bedenklich.“ dachte ich still bei mir. Ich habe leider keine Ahnung, um welche App es sich genau gehandelt hat, aber was man früher mit Photoshop ein wenig hübscher geschummelt hat, erledigen heute diverse Apps für einen. Da dachte ich mir, ich recherchiere und erkundige mich mal welche Make-Up Apps es aktuell so gibt am Markt.

Die drei Arten von Make-Up Apps

Grundsätzlich kann man die verfügbaren Make-Up Apps in drei Kategorien einteilen. Die erste große Kategorie sind Make-Up Spiele für Mädchen. Hier verschönert man seinen Avatar, oder gibt ihm ein komplettes Make-Over. Der Nachteil hierbei ist, dass Schminken selbstverständlich wird. Die Möglichkeit, dass der Avatar auch ungeschminkt „schön“ ist besteht quasi nicht. Wohingegen ein perfekt hergerichteter Avatar für Zusatzpunkte sorgt. Auf diese Weise wird Schminken extrem kommerzialisiert, schade eigentlich.

Eine weitere Kategorie sind Apps, welche an eine künstlichen Intelligenz (KI) gekoppelt sind. Hier wird Make-Up vollautomatisch auf ein Foto hinzugefügt. Manche Beauty Firmen nutzen auch Filter, um diesen Effekt zu verbreiten. Ganz nach dem Motto „Teste unsere neuen Lippenstiftfarben und finde heraus welche den perfect match ist.“ Eine Abwandlung davon sind Apps, die mit Gesichtserkennung arbeiten und Lidstrich, Lippenstift und Co. direkt im Kameramodus appliziert.

Und dann gibt es natürlich noch die ganzen Retusche Apps wie Photoshop, YouCam Perfect, Retouch und Co. Mit diesen Apps arbeiten wohl auch viele Celebrities wie Kim Kardashian, um ihren Po praller, oder ihre Taille schmaler wirken zu lassen. Dass man mit diesen Apps Makel wie Pickel, Falten und weitere ungeliebte Attribute entfernen kann, brauche ich wohl nicht weiter erwähnen.

Make-Up Artists United

Alles in allem ist es doch traurig zu sehen, wie junge Mädchen in eine Richtung gedrängt werden. Perfektionismus auf allen Ebenen. Ich würde mich wirklich freuen, wenn es in Zukunft „sinnvolle“ Make-Up Apps gibt, wo zum Beispiel erfahrene Make-Up Artist vernetzt werden, auch mal ein Tutorial drehen, oder Style Challenges durchführen. Im Rahmen meiner Recherche bin ich unter anderem auf die Agentur für App Entwicklung „Deine Seite“, welche auf App Programmierung spezialisiert ist, gestoßen. Vielleicht haben wir ja Glück und eines Tages meldet sich ein Kunde bei ihnen,
der eine derartige App aufbauen möchte.

 

 

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