Lange Haare stehen für Gesundheit, Jugend und sorgen meist für einen sexy Auftritt. Viele Jahre hatte ich lange Haare, habe sie gewissenhaft gepflegt (alle zwei Monate natives Olivenöl im Haar wirkt Wunder) und wollte mich nicht von ihnen trennen. Aber wie das Leben so ist, kommt irgendwann der Punkt an dem man nicht mehr will und diesen Punkt hatte ich vor zirka drei Wochen erreicht. Mir sind meine Haare wirklich auf die Nerven gegangen, egal was ich mit ihnen anstellte, es konnte mich nie zu hundert Prozent überzeugen. Eine neue Frisur musste her, aber welche?


Der Victoria Beckham Bob hat es mir angetan, seit er das erste Mal populär war. Ich habe meine Stammfriseurin mit Fragen gequält, doch sie meinte stets, dass die Frisur nichts für mich bzw. meine Haarstruktur ist.

Da sie der Profi ist habe ich mich immer wieder überzeugen lassen und bin immer wieder zu meinen normalen, langen Haaren zurück gekehrt.
Vergangenes Wochenende hat mich dann aber doch wieder der Teufel gepackt: ich habe mir sämtliche Frisur Programm runtergeladen und mein Gesicht mit helmartigen Frisuren „verziert“. Die Idee lies mich nicht mehr los, ich wollte den Victoria Beckham Bob nur viel länger und das am besten zu kleinem Geld.
Gesagt, getan am Montag habe ich meine Kollegin von meinem Vorhaben mir in der Mittagspause einen Bob schneiden zu lassen unterrichtet und sie hat mir den Friseur gegenüber wärmstens empfohlen: HauptSache ist der Name. 
Die Dame am Telefon war ausgesprochen freundlich und hatte wirklich noch einen Platz für mich und mein spontanes Vorhaben. Da war ich schon sehr beeindruckt: so spontan (zwei Stunden zuvor) einen Termin bei einem guten Friseur zu bekommen war ich nicht gewohnt. 
In meiner Mittagspause überquerte ich die Straße und wurde sofort herzlich von der Chefin begrüßt. Danach wurde ich in dem hellen sehr schön dekorierten Salon zu meinem Platz geführt und mir nach kurzer Nachfrage ein Cafe Latte serviert.
Wieder ein Pluspunkt für das Unternehmen: Cafe Latte, der noch dazu ausgesprochen lecker war in einem Friseur? Das war mir neu, ich kannte nur Automatenkaffeeähnliche Getränke, dir mir nie wirklich zusagten. 
Nach ein paar genüsslichen Schlucken und einem Selfie für den Vorher- Nachher Effekt wurde ich zu Waschplatz begleitet: „Ich stelle ihnen die Fußlehne hoch. Darf ich Ihnen auch die Massage dazuschlaten?“ – Wie war das?! MASSAGE bei einem Waschplatz?! Ich muss im Himmel sein! Ab diesem Zeitpunkt stand fest, dass ich meinen neuen Stammfriseur gefunden hatte.
Mein Körper wurde sanft vom Sessel durchgerüttelt und mein Kopf von dem Mädchen beim Waschplatz massiert. Mit frisch gewaschenem Haupt wurde ich wieder zu meinem Platz gebracht. Ein kurzes fachmännisches Gespräch mit der Friseurin, ein Stoßgebet, dass sie es so macht wie ich es mir vorstelle und schnipp, schnapp die Haare waren ab.
Ich hatte mich für Cut&Go entschieden, jedoch machte die Chefin eine Ausnahme und lies die Friseurin selbst mir die Haare glätten. 
Restlos überzeugt und glücklich bezahlte ich und ging wieder zurück an die Arbeit – das nenn‘ ich mal ne perfekte Mittagspause!

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