Es gibt Menschen, die lassen sich aus modischen Gründen Brillen mit Fensterglas fertigen. Ich finde das idiotisch, die betroffenen Damen und Herren sollten lieber froh sein, dass sie so gut sehen. Es gibt genug andere Modetrends die weitaus mehr Sinn machen.

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Jedenfalls habe ich als lebenslange Brillenschlange ein neues Nasenfahrrad gebraucht, da sich meine Dioptrien geändert haben, die haben sich nämlich nicht verschlechtert, sondern verbessert. Ihr seht: Wunder geschehen, denn in der Volksschule hatte ich 3,5 Dioptrien und benötigte für mein alltägliches Leben eine Brille. Nun habe ich 1,0 und 1,5 Dioptrien und benötige meine Brille nur mehr als sogenannte Bildschirmbrille für die Arbeit.

Bildschirmbrille, was ist das genau? Mich hat der AUVA Beauftragte bei der sicherheitstechnischen Begehung darauf aufmerksam gemacht. Da das Thema für einige vielleicht interessant ist habe ich euch die wichtigen Infos dazu hier zusammen geschrieben:

Grundsätzliches:

Die Arbeitnehmer haben das Recht auf eine angemessene Untersuchung der Augen und des Sehvermögens durch eine Person mit entsprechender Qualifikation und zwar vor Aufnahme der Bildschirmarbeit, anschließend regelmäßig alle drei Jahre und bei Auftreten von Sehbeschwerden, die auf Bildschirmarbeit zurückgeführt werden können.

Wer kann meine Sehschärfe überprüfen?

Dies kann entweder durch einen Optikermeister nach § 120 GewO 1994 (Fielmann zählt z.B. dazu) oder durch einen Arzt im Sinne des § 11 Abs 2 der Bildschirmarbeitsverordnung durchgeführt werden. Die Kosten solcher Untersuchungen sind vom Dienstgeber zu tragen. 

Was ist Bildschirmarbeit?

Bildschirmarbeit liegt vor, wenn der Arbeitnehmer durchschnittlich mehr als zwei Stunden seiner Tagesarbeitszeit ununterbrochen oder mehr als drei Stunden seiner Tagesarbeitszeit mit Unterbrechungen mit Arbeit an Bildschirmen beschäftigt werden.

Was genau ist eine Bildschirmbrille?

Die Bildschirmbrille ist eine Brille, die den Sehapparat vor den Belastungen durch Bildschirmarbeit schützt. Ein Heilbehelf gilt dann als Bildschirmbrille wenn damit durch die Bildschirmarbeit hervorgerufene Beschwerden vermindert bzw. beseitigt werden und normale Sehhilfen (Lesebrille) nicht für Bildschirmarbeit verwendet werden können. Diese spezielle Sehhilfe ist auf die Distanz zum Bildschirm und zu den Belegen abzustimmen, welche in der Regel größer als der normale Leseabstand von ca. 30cm ist. Die Bildschirmbrille darf ausschließlich für Bildschirmarbeit und nicht im Alltag oder privat genutzt werden.

Wer übernimmt die Kosten der Bildschirmbrille?

Ist die Bildschirmbrille medizinisch indiziert, so hat der Arbeitgeber die Kosten zu übernehmen. Diese umfassen auch Kosten für entspiegelte Gläser oder Gläser, die aus Gründen des Arbeitsnehmerschutzes erforderlich sind. ACHTUNG: Kosten für eine bessere Ausstattung und Qualität der Brille finden im Arbeitnehmerschutz keine Deckung, so dass der Arbeitgeber sie auch nicht zu tragen hat.

Welche Kriterien muss eine Bildschirmbrille erfüllen?

  • Abstimmung auf eine Arbeitsdistanz zum Bildschirm und den Belegen
  • Abstimmung auf die physiologischen Gegebenheiten und pathologischen Befunde des Bediensteten
  • die Gläser müssen entspiegelt sein, dürfen aber nicht getönt sein
  • hinsichtlich der Brillenglasqualität sind zu verwenden: Einstärkengläser für die Arbeitsdistanz zum Bildschirm oder Mehrstärkengläser, entweder hohe Bifokalgläser für die Arbeitsdistanz zum Bildschirm oder Trifokal- oder Multifokalgläser mit besonders breitem Korridor für die Arbeitsdistanz zum Bildschirm.

 Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben oder euch auf den Seiten des Finanzamtes etc. genauer darüber informieren.

Ich bin dennoch froh, dass meine Augen derart gebessert haben *aufholzklopf*, dass ich „nur mehr“ eine Bildschirmbrille brauche. 

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